
Heute Mittag hat der Zweckverband Verkehrsbund Rhein-Sieg (VRS) die Fortschreibung des VRS-Tarifs zum 01.01.2022 beschlossen.
Gemäß der nachgereichten Vorlage bedeutet dies für viele Nutzer*Innen des ÖPNV in der Region Erhöhungen von bis zu 5% für mehr als die Hälfte der Fahrten im Verbundsbereich.
Die Rabatte für Handy- und Onlinetickets sinken beispielsweise um 50% und liegen nun bei gerade einmal 5%. Damit kann einer schleichenden Digitalisierung auch unmittelbar entgegengewirkt werden.
Immerhin wurde auf das Nachholen der Tarifanpassungen aus den Vorjahren verzichtet.
Die Tariferhöhung soll so ungefähr 8 Mio. Euro in den Jahren 2022 und 2023 an Mehreinnahmen bringen. Gemessen am Gesamthaushalt des Rhein-Sieg-Kreises sind das nicht einmal 0,5%. „Da fragt man sich wirklich, ob der VRS und der Rhein-Sieg-Kreis mit dieser Erhöhung das richtige Zeichen setzen. Mit den hier sowieso im Vergleich viel zu hohen Preisen des ÖPNV ist eine sozial-gerechte Verkehrswende nicht machbar. Zur Attraktivität von Bus und Bahn gehört maßgeblich eine finanzielle Ersparnis gegenüber dem Auto. Deshalb sprechen wir uns gegen Preiserhöhungen aus und setzen uns mittelfristig für einen kostenlosen Nahverkehr ein“ meint dazu Katharina Blank, Kreistagsabgeordnete der Fraktion Die Linke.
Der Kreistagsabgeordnete der Fraktion Die Linke, Michael Otter, ergänzt: „Leider hat die schwarz-grüne Koalition im Rhein-Sieg-Kreis sich in der Vergangenheit nicht dafür eingesetzt, dass die Region zu einem Piloten für ein kostenfreies ÖPNV wird. Ein solcher Schritt würde Mobilität für alle bedeuten und wäre auch gut für die Umwelt.“