
Im Rhein-Sieg-Kreis arbeiten anteilig mehr Menschen für Armutslöhne als in den Nachbarkreisen. Es handelt sich um mehr als 15 % der Männer und fast 30 % der Frauen, im Schnitt sind damit fast 20% der arbeitenden Menschen im Kreisgebiet betroffen.
Dabei basieren die Zahlen, die vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut erhoben wurden, auf dem Jahr 2020. Coronabedingte Verarmungstendenzen, massiv steigende Mieten, die extremen Preissteigerungen bei der Energie und die immer stärker werdende Inflation sind also noch gar nicht berücksichtigt. Alle diese Punkte treffen Menschen mit wenig Geld besonders hart.
Wir brauchen nun eine Kraftanstrengung gegen die weitere Verarmung großer Teile der Bevölkerung.
Dazu Frank Kemper, Fraktionsvorsitzender: „Dem Kampf gegen die Armut muss größte Priorität eingeräumt werden. Der Landrat muss dies zur Chefsache machen. Bisher wird von der Kreisverwaltung nicht einmal ein regelmäßiger Armutsbericht vorgelegt.“
Katharina Blank, Mitglied des Kreistages für die LINKE ergänzt: „Ein besonderer Schwerpunkt muss dabei auf der Bekämpfung der strukturellen Probleme für Frauen und queere Menschen liegen. Dass annähernd doppelt so viele Frauen von Niedriglöhnen betroffen sind zeigt, dass hier weiter massiver Handlungsbedarf besteht.“