Antrag der Fraktion DIE LINKE. auf Überprüfung der Anschaffung von Raumluftwechselgeräten in kreiseigenen Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden

Sehr geehrter Herr Landrat Schuster,
die folgenden Antrag bitten wir auf die Tagesordnung der nächstmöglichen Sitzung des Kreistages bzw. der zuständigen Ausschüsse zu setzen.

Der Kreistag möge beschließen:

  1. Es wird geprüft und berichtet, inwiefern Raumluftwechselgeräte in Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden, die über raumlufttechnische Anlagen belüftet werden,
    a. technisch zu integrieren sind,
    b. welcher Beitrag dadurch zur Eindämmung des Infektionsrisikos mit dem Virus Sars-CoV-2 geleistet werden kann und
    c. welche Kosten dem Kreis für die Maßnahme entstehen, sie an allen Schulen und in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden in Passivbauweise einzurichten.
  2. Die Leistung des Gerätes beinhaltet das Einfangen von virenlastigen Aerosolen, die nach Gebrauch des Geräts durch Erhitzen auf 100 Grad abgetötet werden.
  3. Es werden weitere Maßnahmen geprüft, wie eine erfolgreiche und effiziente Reduzierung des Infektionsrisikos in schulischen und öffentlichen Räumen sichergestellt werden kann.

Begründung:
Viren, insbesondere das Sars-CoV-2, übertragen sich über Tröpfchen und Schmierinfektion und in der Raumluft über Aerosole. Für die Gewährleistung des regulären Schulalltags unter Corona Bedingungen ist somit der regelmäßige Luftaustausch in Klassenzimmern
notwendig. Gerade hier ist darauf zu achten, dass die Geräte möglichst geräuscharm arbeiten.

Doch auch in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden gilt es, die Übertragung des Sars-CoV-2 über Aerosole zu verhindern bzw. zu erschweren, um das öffentliche Leben im Alltag zu ermöglichen.
Die verwendeten Raumluftwechsler müssen in der Lage sein, Kleinstpartikel wie Viren der Größe von 0,06 – 0,14 Mikrometer aufzunehmen. Die Luftwechselrate soll dabei an die jeweilige Raumgröße angepasst sein, um mindestens sechs Mal pro Stunde einen Luftaustausch zu generieren.

In Schulen in Passivhausbauweise erfolgt die Belüftung über RLT-Anlagen, die nicht über Frischluftzufuhr, sondern über Umluft betrieben werden. Hierbei besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Wie Forschungsergebnisse zeigen, können Filteranlagen kombiniert mit Raumluftwechslern die Aerosolkonzentration in Räumen um bis zu 90% reduzieren und
somit die Ansteckungsgefahr eindämmen. Raumluftwechselgeräte ziehen im Gegensatz zu Filteranlagen nicht nur die Aerosole an, sondern verbrennen die angesogenen Viren nach jedem Gebrauch auf Knopfdruck bei 100 Grad Celsius. So wird einer Verteilung der Viren entgegengewirkt und ein gefährlicher manueller Filterwechsel verhindert.

Mit freundlichem Gruß
Stefanie Kemper